KraftFahrKonsul
Bericht Kawasaki GPZ 500

Bericht Kawasaki GPZ 500

Kawasaki GPZ 500 oder der Beginn einer tiefsitzenden Abneigung gegenüber Reihenzweizylindermotoren.

Nachdem ich mein erstes Motorrad, den quasi Vorgänger GPZ 550, “überlebt” hatte, musste etwas Frischeres her. Das Budget war damals genauso knapp wie die Wünsche groß waren. Nach längerem Stöbern in den bekannten Seiten stieß ich auf mein zukünftiges Ex-Bike. Die GPZ 500. Knapp über 50.000 km gelaufen, neue Reifen und mit frischem TÜV. Das ganze in Rot und zu einem wunderbar dreistelligen Preis. Ich war verliebt.


Also schnell das Fahrzeug besorgt und zugelassen. Was für ein Gefühl – das erste Aufsitzen das erste Einkuppeln -die erste kurze Tour. Alles Dinge, die ich bis heute sehr mag und bei jeder neuen Maschine wohlige Schauer über den Rücken laufen lässt. An sich ist eine GPZ 500 nichts wirklich Außergewöhnliches. Eher so in die Richtung Fahrschulmopped. Doch wenn man den Führerschein gerade neu hat, ist jedes Motorrad mit über 15 PS total spannend. Die GPZ fuhr ganz ordentlich. Der Motor mit seinen 50 PS war jetzt nicht zum Bäume ausreißen geeignet, aber benahm sich ganz manierlich. Das Fahrverhalten war, sicher auch dank der neuen Reifen, einigermaßen erträglich und mit lockerer Gangart waren schöne kleine Touren im kölner Umland möglich. 

Doch dann schlug die Keule der Motorenbauer unerbittlich zu: Parallel Twin. Zwar versuchten die Techniker aus Kobe, die Vibrationen durch eine Ausgleichswelle zu bändigen, doch leider muss ich für mich persönlich sagen, dass die Vibrationen nach ca. einer Stunde Fahrt zu tauben Händen und Füßen geführt haben. Diese Ereignisse liegen gute 16 Jahre zurück, dennoch ist mir dieses Gefühl und die damit verbundene Abneigung gegenüber Zweizylinder-Reihenmotoren bis heute geblieben. Obwohl man natürlich in keinster Weise die modernen Motoren mit der Technik von damals vergleichen kann und sollte. Letztens durfte ich kurz die neue F 900 R von BMW testen. Das war natürlich wirklich eine große Freude – aber dennoch – kaufen würde ich mir diese Motorkonfiguration nicht. Zurück zur GPZ. Das Motorrad ist mit 179 Kg Gewicht eine wirklich handliche und leicht zu dirigierende Maschine und kann sicherlich auch heute noch viele Einsteiger und Leute mit geringeren Anforderungen an Längsbeschleunigung begeistern. Zuverlässigkeit und günstige Tarife sprechen eindeutig für die GPZ 500 dennoch kommt dieses Modell nicht in meine Liste “Hätte man besser mal behalten”. 

Viele Grüße

Der Konsul

Technische Daten:

Hubraum: 495 cm³

Leistung: 50 PS bei 9.800 U/min

Drehmoment: 46 NM bei 8.500U/min

Leergewicht: 179 kg